KAFFEELAND KOLUMBIEN

Eine Geschichte aus dem Kaffeeland Kolumbien


Unser Mitarbeiter Luis kam schon im Kindesalter mit Kaffee in Berührung, da sein Opa eine Kaffeeplantage betrieb. Heute nimmt er Sie mit auf eine spannende Reise in seine alte Heimat.

Ich bin, umgeben von Kaffee in einem Land geboren und aufgewachsen, in dem Kaffeepflanzen die Berge bedecken und sie grün färben. Wo Sonne, Regen und Erde einen der besten Kaffees der Welt hervorbringen – in Kolumbien.


In meiner Heimat ist Kaffee ein Produkt, das uns Kolumbianer mit Stolz erfüllt. Für uns ist Kaffee nicht nur ein Getränk, welches wir mit Gästen teilen, noch ist es nur das Getränk, mit dem wir den Tag beginnen. Kaffee ist bei uns in Kolumbien Kultur und Tradition. Als Kind gingen wir jeden Sonntag zur Kaffeefarm meiner Großeltern, ich kann mich noch sehr gut an die Farbe des in der Sonne trocknenden Kaffees und an den charakteristischen Geruch erinnern. Damals war ich ein 10-jähriger Junge und konnte mir nicht vorstellen, dass ich etwa 25 Jahre später in Deutschland mit Kaffee arbeiten werde. Für mich ist es ein Vergnügen, Kaffee zu trinken, den Kaffee zu spüren und jeden Schluck dieses köstlichen Produkts zu genießen. Am glücklichsten macht es mich aber zweifelsohne, mit Kaffee in Deutschland arbeiten zu können, da es mich irgendwie mit meinem Herkunftsland, mit meiner Familie, mit meiner Kindheit verbindet.
Anfang dieses Jahres 2022 hatte ich das Glück, wieder in mein Heimatland Kolumbien reisen zu können. Bei dieser Gelegenheit habe ich in diesem magischen Land mehrere Kaffeestädte besucht, in denen einige der besten kolumbianischen Kaffees angebaut werden. In der Region Antioquia, in welcher ich geboren und aufgewachsen bin, gibt es viele Berg- und Kaffeestädte. Dort konnte ich spazieren gehen, Kaffee trinken, die Pflanzen riechen, die Kaffeebohnen fühlen, mit den Kaffeebauern und ihren Familien sprechen und vieles mehr. Die Kaffeebauern und deren Familien waren alle sehr stolz zu hören, dass in Ländern wie Deutschland jemand den Kaffee trinkt, den sie wahrscheinlich selbst geerntet haben. All diese Erfahrungen habe ich nach Deutschland mitgenommen für meiner Arbeit bei der Kaffeerösterei Hensler in Lindau. Jedes Mal, wenn wir hier Kaffee rösten, denke ich an die kolumbianischen Völker und fühle mich in der Verantwortung, die Kaffeebohnen bestmöglich zu rösten.


Ich wünsche mir, dass wir alle uns jedes Mal bewusst machen, wenn wir unseren Kaffee trinken, welche Arbeit hinter jeder dieser köstlichen Tassen Kaffee steckt: Zuerst die Kaffeesamen säen, dann die Bäume pflanzen die den Kaffeepflanzen Schatten spenden, meistens sind das Bananenbäume, sich um die Tiere oder Insekten kümmern, die reifen Kaffeekirschen ernten, entpulpen, den Kaffee verarbeiten und trocknen, ihn in Kaffeesäcke packen und zum Hafen bringen wo die Frachtschiffe bereits warten.

Also viel Arbeit und ein langer Weg, bis die Rohkaffeesäcke in Deutschland ankommen, wo Menschen wie ich das Glück haben, diesen langen, aber schönen Prozess abzuschließen. Wir Kaffeeröster sind für die Erledigung dieser Aufgabe verantwortlich. Wir müssen den Kaffee optimal rösten, um das charakteristische Aroma des jeweiligen Landes hervorzuheben.

Ich möchte einige Fotos mit Ihnen teilen, die ich auf meinen Reisen nach Kolumbien gemacht habe. Sie zeigen Ihnen etwas von dieser Kultur und Tradition der Kaffeebauern in Kolumbien. Vielleicht schließen Sie Ihre Augen und denken daran, wenn Sie heute einen guten Kaffee genießen, dass nicht nur in Kolumbien, sondern in allen Kaffeeanbaugebieten auf der ganzen Welt die Kaffeebohnen, die wir in Zukunft für Sie rösten werden, bereits wachsen, damit Sie immer einen köstlichen Kaffee genießen können. 

Herzliche Grüße - Luis