FINCA LA COLOMBIA

Eine Geschichte aus dem Kaffeeland Kolumbien - Teil II


Unser Mitarbeiter Luis ist in einem Land geboren und aufgewachsen, welches für seine Kaffeespezialitäten bekannt ist. Heute nimmt er Sie mit auf eine Reise zur Farm "Finca La Colombia".

Nicht weit von Medellín, genau südwestlich von Antioquia und in einer meiner Lieblingsgegenden Kolumbiens, liegt eine kleine Stadt namens Ciudad Bolivar. Dort wird eine große Vielfalt an Kaffee angebaut und für uns Kolumbianer riecht diese Region einfach nach Kaffee. Mit der Hilfe einiger meiner Landsleute und auch mit etwas Glück fand ich eine Kooperative, die sich auf die Produktion und den Export von kolumbianischem Kaffee konzentrierte, „Cafelumbus“. Diese Kooperative hat ungefähr 6 kleine Farmen in Ciudad Bolivar, wo die Produktion sehr kontrolliert und beobachtet wird. Eine der Kaffeeplantagen befindet sich auf der Finca La Colombia, einer schönen und kleinen Farm mit mehr als 70 Jahren Tradition, wo mit viel Mühe und Hingabe Mikrolots besonderer Kaffees hergestellt und produziert werden.

Finca la Colombia

Die Farm Finca la Colombia liegt auf etwa 1600 m über dem Meeresspiegel und es werden dort verschiedene Kaffeesorten wie Caturra, Geisha und Maragogype angebaut. Für mich ist es sehr interessant zu sehen, dass kolumbianische Kaffeebauern mit Kaffeetrocknungs- und -Verarbeitungsmethoden experimentieren wollen, einige dieser Methoden sind vielen Menschen sogar in Kolumbien noch völlig unbekannt. Mein Großvater, der auch Kaffeebauer war, hätte nie gedacht, dass diese Art von Verfahren später einmal interessant oder geschätzt sein würden. Bis vor einigen Jahren wurde in Kolumbien ausschließlich nach den traditionellen Methoden Rohkaffees aufbereitet, mittlerweile verstehen es die Kaffeebauern jedoch, dass neue Methoden auf dem nationalen und internationalen Markt sehr geschätzt werden. Aus diesem Grund widmen sie daher einige Mikrolots der Herstellung von Kaffees mit unterschiedlichen Trocknungs-, Fermentationsmethoden usw.

Die Honigmethode

Eine der interessantesten Methoden für mich ist die Honey- oder Honigmethode, und zu meinem Glück sind auf der Finca la Colombia einige Hektar ihrer jährlichen Ernte für die Herstellung von Honigkaffees reserviert (wir werden diesen Prozess später in einem speziellen Artikel erläutern). Ganz allgemein kann man sagen, dass bei diesem Prozess die geernteten Kaffeekirschen zuerst durch die Maschine geht, die die Fruchthülle ablöst und nur die Kaffeebohnen, mit einer dünnen Schicht Fruchtfleisch umhüllt, übrigbleiben. Wussten Sie, dass dieses Fruchtfleisch süß ist und seine Textur der des Honig sehr ähnlich ist? Später, und hier unterscheidet sich der Prozess von den anderen traditionellen Aufbereitungsmethoden, wird der mit Fruchtfleisch umhüllte Rohkaffee 7, 11 Stunden oder sogar mehrere Tage der Sonne ausgesetzt, aus diesem Grund ist es sehr wichtig, den Kaffee ständig zu wenden, um Fäulnis zu vermeiden. Wenn hierbei etwas schief geht, muss der Kaffee entsorgt werden und viele Kilo Kaffee wären verloren. Während dieser Fermentationsstunden nehmen die Kaffeebohnen die Süße des anhaftenden Fruchtfleisches auf. Der Geschmack des Kaffees hängt daher sehr stark davon ab, wie lange der Rohkaffee auf diese Weise fermentiert wird. Je länger der Kaffee diesem Prozess ausgesetzt ist, desto höher ist die Konzentration von Zuckern und umso intensiver sind die fruchtigen Aromen, die aus dem Fruchtfleisch aufgenommen werden. Interessant, oder?

Zurück in Deutschland

Als ich von meiner Reise in Kolumbien nach Deutschland zurückkehrte, konnte ich nur daran denken, einen Kaffee vom Typ Honey in unserem Sortiment zu haben. Das Interesse war so groß, dass wir nach einigen Monaten die ersten Säcke Finca La Colombia Kaffee importierten. In Lindau konnten wir verschiedene Röstprofile erstellen, um dasjenige zu definieren, das am besten passt, und wir konnten endlich diesen Punkt erreichen, an dem wir Ihnen stolz diesen Kaffee anbieten. Wir hoffen, Sie können ihn genauso genießen wie ich, in gewisser Weise ist dieser Kaffee für mich eine Reise zurück nach Hause, zu meinen Ursprüngen, zu meinen honigsüßen Erinnerungen an Kolumbien.

(© Fotos von Cafelumbus)

Herzliche Grüße - Luis